Casablanca ist eine kosmopolitische Stadt mit mediterranem Flair, die maurischen Baustil mit europäischen Art-déco-Elementen verbindet. Der Name „Weißes Haus“ wurde ihr von den Portugiesen gegeben, aber die Einwohner nennen sie liebevoll „Casa“. Ich habe mich sofort zuhause gefühlt. Gleich am ersten Tag bin ich zufällig im Rick’s Café gelandet und konnte in Casablancas schwarz-weiß Melodrama schwelgen.
Aber eigentlich war ich dort beim FICIC – Festival International du Cinema Indépendant de Casablanca vom 04. bis zum 07. Juni in die Jury eingeladen. Gemeinsam mit den wunderbaren Kolleg:innen Ghita El Kahyat, Manuel Sanchez, Alain Depardieu, Lahcen Zinoun durften wir aus zwölf internationalen unabhängigen Kinoerlebnissen sieben Preise vergeben.
Es war die zweite Ausgabe des Festivals. Unter der Leitung des leidenschaftlichen Cineasten Hammadi Gueroum haben sich dort eine kleine, feine Runde von Künstler:innen, Filmemacher:innen und Filmliebhaber:innen versammelt. Sein enthusiastisches Team führte diese erste Live-Edition mit Bravour – neben Filmscreenings gab es auch verschiedene Workshops und Masterclasses sowie einen poetischen Abend mit Ahmed Al Mulla, mein Highlight. Selten habe ich Liebe und Freundschaft so schön und erfüllend wahrgenommen.
Und mein Aufenthalt wurde gleichzeitig zu einem Crashkurs in Französisch – Merci beaucoup, au revoir et à bientôt, j’espère.